Vorhersagefunktionen
Verwenden der Vorhersage für nächtliche Unterzuckerung im täglichen Diabetesmanagement
Wissenswertes über die Vorhersage für nächtliche Unterzuckerung
Vorhersagefunktionen
Wissenswertes über die Vorhersage für nächtliche Unterzuckerung
Die Vorhersage für das nächtliche Unterzuckerungsrisiko in der
Das vorhergesagte Unterzuckerungsrisiko basiert auf Ihren aktuellen CGM-Werten und -trends, früheren nächtlichen Unterzuckerungen sowie den dokumentierten Kohlenhydrataufnahmen und Insulingaben im Tagebuch.
Zwischen 21 und 2 Uhr wird auf dem Startbildschirm Ihr Risiko für niedrige Zuckerwerte für 7 Stunden der Nacht angezeigt. Für diese Funktion gelten Zuckerwerte unter 70 mg/dL (3,9 mmol/L) als niedrig.
Sie können die Vorhersage zwischen 21 und 2 Uhr aktiv überprüfen.
Wenn das Risiko von niedrigen Zuckerwerten für die frühen Nachtstunden (ersten 3,5 Stunden) und die späten Nachtstunden (letzten 3,5 Stunden) unterschiedlich hoch ist, wird in der Vorhersage das Zeitfenster mit einem hohen Risiko besonders gekennzeichnet. Die Vorhersage für die erste Hälfte der Nacht ist präziser, da es leichter ist, kurzfristig zuverlässige Vorhersagen zu treffen als langfristig.
Sie können alle 20 Minuten eine Neuberechnung anfordern
Wenn Ihre letzte Kohlenhydrataufnahme und Insulingabe weniger als 20 Minuten zurückliegt, ist die Neuberechnung nicht exakt. Wenn Sie eine solche Aufnahme in Ihrem Tagebuch dokumentiert haben, ist diese Funktion für die nächsten 20 Minuten nicht verfügbar, solange die Vorhersage aktualisiert wird. Ihr Glukosewert muss zudem über 70 mg/dL (3,9 mmol/L) liegen.
Sie können eine automatische Benachrichtigung für Nächte mit hohem/ sehr hohem Risiko einrichten
Die Benachrichtigung informiert Sie, wenn während der Nacht ein hohes oder sehr hohes Risiko für niedrige Zuckerwerte besteht. Wählen Sie einfach Ihre normale Schlafenszeit in der Woche aus, damit auf Ihrem Sperrbildschirm zwischen 21 und 2 Uhr die Benachrichtigung angezeigt wird, sofern Benachrichtigungen aktiviert sind.
Normales Risiko:
Grün: durchschnittliches Risiko* für niedrige Zuckerwerte
Ein normales Risiko bedeutet, dass in der Nacht ein durchschnittliches Risiko für niedrige Zuckerwerte besteht. In diesem Fallerhalten Sie von der App keine Benachrichtigung und können sich wie üblich auf Ihre Schlafenszeit vorbereiten.In Situationen, in denen die Vorhersage für nächtliche Unterzuckerung evtl. nicht zuverlässig ist (siehe unten), sollten Sie von einem höheren als dem angezeigten Risiko für Unterzuckerung ausgehen.
Hohes bzw. sehr hohes Risiko:
Gelb: überdurchschnittlich hohes Risiko* für niedrige Zuckerwerte
Rot: sehr hohes Risiko für niedrige Zuckerwerte
Ein hohes bzw. sehr hohes Risiko bedeutet, dass Sie vor dem Schlafengehen über geeignete Maßnahmen entscheiden müssen.
Ihre Entscheidung hängt von Ihrer Diabetestherapie, persönlichen Erfahrungen und verschiedenen Faktoren ab. Wenn Sie sich nicht sicher sind, besprechen Sie mit Ihrem Diabetesteam, welches Vorgehen am besten geeignet ist.
Für mindestens 20 Minuten nach einer Mahlzeit
Die Funktion wird 20 Minuten lang pausiert, nachdem Sie Kohlenhydrataufnahmen oder Insulingaben im Tagebuch dokumentiert haben. Selbst wenn Sie diese Werte nicht dokumentieren – es dauert mindestens 20 Minuten, bis sich injiziertes Insulin oder aufgenommene Kohlenhydrate auf die CGM-Werte auswirken, die das vorhergesagte Unterzuckerungsrisiko beeinflussen können.
Nach Alkoholkonsum
Wenn Sie Alkohol trinken, wird weniger Glukose aus der Leber freigesetzt, was zu einer Abnahme des Glukosespiegels führt. Dabei ist die konsumierte Menge an Alkohol ausschlaggebend. Dieser Effekt kann in der Vorhersage nicht berücksichtigt werden.
Tage mit anstrengenden Aktivitäten
An solchen Tagen wird ein Großteil der in den Muskeln gespeicherten Glukose verbraucht. Nach dem Ende der Aktivität werden die Muskelspeicher wieder aufgefüllt, sodass der Glukosespiegel im Blut mehrere Stunden lang sinkt. Hierbei sind Intensität und Dauer der Aktivität maßgeblich. Dieser Effekt kann in der Vorhersage ebenfalls nicht berücksichtigt werden.
Spätes oder fett- und proteinreiches Abendessen
Ein sehr fett- und proteinreiches Abendessen kann nicht in die Vorhersage einbezogen werden, da dies Ihren Zuckerspiegel ggf. einige Stunden später erhöhen wird.
So bereitet sich Paul mithilfe dieser Funktion auf die Schlafenszeit vor
Hier geht´s zum Video.
Paul hat seit über 10 Jahren Diabetes und setzt ein kurzwirksames und ein langwirksames Insulinanalogon zur Behandlung ein.
Er hat Angst vor niedrigen Zuckerwerten, insbesondere nachts, da er damit schon in der Vergangenheit Probleme hatte. Bei seinem letzten Termin hat ihm seine Ärztin empfohlen, niedrige Zuckerwerte möglichst zu vermeiden.
Paul möchte auch Schlafunterbrechungen reduzieren – sowohl für sich selbst als auch für seine Frau, die ebenfalls aufwacht, wenn er wach wird.
Die Vorhersage prüfen
Heute erhält Paul um 22 Uhr von der
Bei ihm besteht ein hohes Risiko niedriger Zuckerwerte (unter 70 mg/dL [3,9 mmol/L]) in der ersten Nachthälfte – also zwischen 22 und 1:30 Uhr.
Paul tippt auf die Benachrichtigung, um weitere Informationen anzuzeigen, einschließlich seines letzten Zuckerwerts (134 mg/dL [7,4 mmol/L]) und Vorschlägen zur Vermeidung niedriger Zuckerwerte.
Die Situation beurteilen
Nachdem er die Benachrichtigung gelesen hat, beschließt Paul aus folgenden Gründen, etwas zu essen:
Geeignete Maßnahme ergreifen
Paul wird sich folgendermaßen verhalten:
Falls sich das hohe Risiko für niedrige Zuckerwerte während der Nacht häufig wiederholen sollte, wird er sein Diabetesteam fragen, was die möglichen Ursachen sein könnten und ob eine Reduzierung der Dosis seines langwirksamen Insulins sinnvoll wäre.
Die Vorhersage für das nächtliche Unterzuckerungsrisiko zeigt Paul im Voraus an, ob das Risiko einer Unterzuckerung voraussichtlich hoch oder sehr hoch ist. So kann er bei Bedarf vor dem Schlafengehen Maßnahmen ergreifen und beruhigt zu Bett gehen.1
*Beobachtetes Durchschnittsrisiko einer Unterzuckerung bei den Teilnehmern der Studie, die zum Trainieren des Algorithmus für die Vorhersage für eine nächtliche Unterzuckerung verwendet wurde.
[1] Ehrmann, D., Laviola, L., Priesterroth, L. S., Hermanns, N., Babion, N., & Glatzer, T. (2024). Fear of Hypoglycemia and Diabetes Distress: Expected Reduction by Glucose Prediction. Journal of diabetes science and technology, 18(5), 1027–1034. https://doi.org/10.1177/19322968241267886
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